Das Sterben in Corona-Zeiten

Fast alle Menschen wünschen sich zu Hause sterben zu können, im Kreis ihrer Lieben. Doch für viele ist das heute leider nicht möglich. Mehr als die Hälfte der Sterbenden verbringen ihre letzten Tage oder Wochen in einem Krankenhaus. Aber auch dort möchten die Angehörigen ihre Lieben begleiten dürfen und für sie da sein, wenn der Abschied kommt.

Doch in Corona-Zeiten ist das leider nicht so möglich.

Corona hat das Sterben im Krankenhaus verändert. Wenn zuvor die Angehörigen fortwährend bei den Sterbenden sein durften, sogar über Nacht bleiben konnten, gelten durch Corona strenge Besuchsregeln.

Zwar dürfen Angehörige kommen, aber oft nur einzeln. Die Besuchszeiten sind streng begrenzt und es muss Schutzkleidung getragen werden.
Ein liebevolles Lächeln wird durch eine Maske verdeckt, Berührungen verlieren durch Stoff und Schutzhandschuhe ihre emotionale Wärme.

So entsteht im Sterbeprozess eine Empfindung emotionalen Abstands. Der Sterbende kann ohne direkte Berührungen, ohne eine haltende Hand oder eine Umarmung seiner Lieben nur schwer loslassen. Für die Angehörigen, die nicht persönlich Abschied nehmen können, die entweder „zu spät“ kamen oder gerade gegangen sind, da das „Zeitfenster“ des Besuchs vorbei war, wird dieser Schmerz noch lange in der Trauerarbeit weiter wirken.

Doch diese Besuchsbeschränkungen und die damit verbundenen schmerzlichen Erfahrungen gelten ja nicht nur für COVID-19-Infizierte Sterbende, sondern auch für Patienten mit anderen Erkrankungen.

Die BOLLERMANN Erfahrung:

Gerade in einer solchen Situation ist es sehr wichtig, sich durch Trauerarbeit ein Stück weit von diesen schmerzlichen Erfahrungen zu befreien. Einer der ersten Schritte in der Trauerbewältigung bzw. Trauerarbeit könnte das Erstellen eines individuellen Grabmals oder Grabsteins sein. Die Trauer braucht einen Ort, der an den Verstorbenen erinnert, der individuell gestaltet und jederzeit aufgesucht werden kann, um in Ruhe zu verweilen und dem Verstorbenen Menschen nah zu sein. Ein selbst gestaltetes Grabmal bzw. Grabstein, kann bei den Hinterbliebenen durchaus sehr viel Freude erzeugen, auch wenn dies vielleicht für die meisten zu Beginn unserer Zusammenarbeit nur schwer vorstellbar ist.

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